Grundverständnis

Designorientierte Firmen erlangten in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit. Dabei bleibt es nicht: Gutes Design stellt auch einen deutlichen wirtschaftlichen Vorteil für Firmen dar.

 Was genau macht designorientierte Firmen erfolgreich?

Für sie ist Design mehr als Ästhetik

Wenn wir von designorientierten Firmen reden, dann bedeutet das nicht (nur), dass ihre Produkte schön anzusehen sind. Vielmehr ist Design eine Philosophie, die neben Ästhetik auch Nutzerfreundlichkeit und Innovation umfasst. Müsste man zum Beispiel erst eine Gebrauchsanleitung lesen, um das iPhone bedienen zu können, würde es nicht für sein gutes Design gerühmt – egal wie „hübsch“ es aussieht. Würde man mit einem Tesla nur zwei Stunden fahren können, bevor der Tank leer ist, so wäre das nicht nutzerfreundlich und kein gutes Erlebnis, also ein schlechtes Design. Gutes Design übersetzt sich in Freude am Produkt, also einen Mix aus Ästhetik, Nutzerfreundlichkeit, Innovation und einem konsistent gutem Erlebnis.

Sie verkaufen Erlebnisse, keine Produkte

Kauft man ein iPhone oder einen BMW, erwirbt man nicht nur ein Telefon oder Auto, man legt sich eine neue Identität zu und wird Teil einer Community. Wie schaffen Unternehmen das? Weil sie vom ersten Schritt der Produktentwicklung das Nutzer-Erlebnis verbessern. Denken wir an Airbnb: Obwohl es eine reine Online-Plattform ist, erfolgt ein großer Teil der Nutzererfahrung offline – bei der Schlüsselübergabe, bei der Übernachtung oder beim Check Out. Für eine Online-Plattform ist es sehr schwer, Offline-Interaktionen zu steuern, aber Airbnb versucht genau das: Indem sie etwa Anfragen per SMS senden, können sie schnelle Antworten unter ihren Nutzern sicherstellen. Durch das Superhost-Programm haben sie immer weitere Anregungen für Gastgeber, professionelle Erfahrungen für Gäste zu bieten.

Sie machen Design zur Unternehmensphilosophie

Wie schaffen es Apple, Nike oder IBM, konsistent gutes Design- und Produkt-Erlebnis umzusetzen? Indem diese Firmen die ganze Organisation auf Design ausrichten. Man spricht in diesem Kontext auch von Design-First Kultur. Bei Apple denkt jeder in der Organisation über Nutzerfreundlichkeit nach. Das ganze Unternehmen ist so strukturiert, dass gutes Design hoch geschätzt und unterstützt wird. Und das macht am Ende das ganze Produkt viel erfolgreicher, als wenn nur ein Design-Team am Werk wäre.

Sie schaffen den Wow-Effekt

Design-First Unternehmen schaffen es immer wieder, die Erwartungen ihrer Nutzer zu übertreffen: Weil das Leitprinzip guten Designs die Freude ist: eine intuitive, positiv überraschende und erfreuliche Erfahrung. Wenn eine ganze Firma dem Leitprinzip folgt, Freude zu erzeugen, dann stehen die Chancen relativ hoch, dass sie dieses Ziel zumindest erreichen könnten.

Ihr tieferes Kundenverständnis führt zu besseren Produkten

Designorientierte Firmen legen typischerweise einen überdurchschnittlichen Wert auf Nutzerfreundlichkeit als Schlüsselelement von gutem Design. Dafür investieren sie viel in den Bereich User Experience (UX) – die Meisterdisziplin, die Kundenorientiertheit zur Maxime erhebt, um erfolgreiche Produkte zu entwickeln. Das bedeutet nicht nur, dass sie viele User-Experience-Designer anstellen, sondern auch, dass sie Projekte so entwickeln, dass schon in der Strategiephase (und ebenso in jedem anderen Zwischenschritt) ein Nutzerfeedback eingeholt wird.

Weil sie durch den UX-Fokus ihre Kunden besser verstehen, können sie nicht nur bessere Produkte für ihre Kunden entwickeln – sie sparen auch viel Zeit, weil sie keine Features entwickeln, die Ihre Kunden gar nicht haben wollen.